Die ADAC TCR Germany gastierte vergangenes Wochenende vor der malerischen Kulisse Österreichs. Das erste und auch einzige Auslandsrennen in diesem Jahr wurde auf dem Red Bull Ring ausgetragen, der mit seiner Höhenlage und den vielen unterschiedlichen Steigungen einmalig im Kalender ist. Das fünfte Rennwochenende der ADAC TCR Germany hätte für die beiden Fugel Geschwister nicht chaotischer ablaufen können. Die Zusammenfassung einer wahren Berg- und Talfahrt in den Alpen Österreichs:
Gleich
zu Beginn des Rennwochenendes machte sich das erste Drama bemerkbar:
Der Motor des Honda Civic TCR von Dominik Fugel (23, Chemnitz) musste
noch am ersten Tag getauscht werden. Als wäre das nicht genug, musste
Dominik am Folgetag dann auch noch von letzter Startposition aus ins
Rennen gehen, wie es das TCR Reglement nach einem Motortausch
vorschreibt. Trotzdem gab Dominik nicht auf. Tapfer arbeitete er sich
nach vorne. „Ich hatte einen guten Start und war schon nach der ersten
Runde auf Platz sieben! Wenig später dann im Kampf um Platz vier“, so
Dominik Fugel. Doch das Pech ließ vom Chemnitzer nicht ab: Nach einem
Rempler eines Konkurrenten musste er zu einem Stopp an die Box, der viel
Zeit kostete. Am Ende wurde er als Letzter abgewunken.
Spannender
war dagegen das Rennen seines Bruders Marcel (20, Chemnitz), der
zusammen mit seinem Bruder aus letzter Startreihe ins Rennen ging. Der
20-Jährige wurde aufgrund mehrfacher Missachtung von Tracklimits im
Qualifying strafversetzt. Das ließ den jungen Spross aber nicht
aufhalten. Tapfer arbeitete er sich nach vorne. Als Sechster wurde er am
Ende gewertet. Damit war er nicht nur bester Honda Pilot an diesem
Samstag, sondern sicherte sich ebenfalls den Goldpokal als schnellster
Junior!
Dominik und Marcel Fugel kämpfen weiterhin um die Meisterschaft im Gesamt- und Juniorklassement!
Einen
Tag später betrieb Dominik Fugel Schadensbegrenzung für das Wochenende,
das bis dato eher schwarz verlief. Von Pole Position startend, konnte
er zwar Lokalmatador Hari Proczyk und auch Antti Buri nicht hinter sich
halten, aber sammelte mit dem dritten Platz trotz allem einen weiteren
Pokal und einige Punkte ein. Die hat er jetzt auch dringend nötig! „Ich
musste leider die Meisterschaftsführung nach diesem chaotischen
Rennwochenende abgeben“, ärgerte er sich. „Wir hoffen jetzt, dass wir in
den letzten vier Rennen den Vorsprung wieder einholen können.“ Zwölf
Punkte fehlen dem Honda-Piloten im Kampf um den Meisterschaftstitel, der
zum Ende der Saison nochmal spannend wird.
Dominiks kleiner Bruder
Marcel baute seinem siebten Platz im zweiten Rennen und Platz zwei im
Juniorklassement seine Meisterschaftsführung hingegen weiter aus. „Es
war ein anstrengendes Rennen“, resümiert er nach Lauf zwei. „Ich habe
viel Druck bekommen. Aber ich habe viele Punkte mitgenommen. Das ist
wichtig und im Kampf um die Meisterschaft sieht es jetzt sehr gut aus.“
Es bleibt weiter spannend im Kampf um die Gesamt- und Juniorenwertung! Bereits in zwei Wochen greifen die beiden Fugel Brüder dann erneut an – mit hoffentlich mehr Rennglück auf ihrer Seite. Der Zandvoort Lauf wurde im Kalender aufgrund der Corona-Pandemie ersetzt. Das nächste Rennwochenende wird auf dem Lausitzring ausgetragen (30.-01.2020).
Über die WTCR und TCR
Die Tourenwagenweltmeisterschaft (ehemals WTCC) wird 2018 als WTCR mit Fahrzeugen nach dem TCR- Reglement ausgetragen. Daneben gibt es – sowohl in Europa als auch in Asien – zahlreiche nationale TCR- Serien, wodurch Gaststarts durch Fahrer aus anderen Ländern erleichtert werden.
Fotos: Fotos: Petra Röhrig / Tanja Germann-Hörr von Germann-Sports
Text: Jensationel Motorsport Media / Jennifer Falkner